• Digitale Resilienz – Stark bleiben im digitalen Alltag

    Warum digitale Resilienz wichtiger ist als Digital Detox

    Dauerstress im Netz – wer kennt ihn nicht? Push-Nachrichten, Social Media, Short Content und Doomscrolling halten uns ständig in Atem. Doch wie schaffen wir es, trotz digitaler Reizüberflutung gelassen und gesund zu bleiben?

    In dieser Folge von MedienHappen sprechen wir über digitale Resilienz – also die Fähigkeit, bewusst mit Medien umzugehen und den eigenen Stresslevel zu steuern. Wir klären, warum Balance wichtiger ist als kompletter Verzicht, und zeigen Strategien für mehr digitale Gelassenheit:

    • Achtsamkeit im Umgang mit dem Smartphone
    • technische Tools gegen Dauerstress
    • Routinen und Grenzen, die wirklich helfen
    • bewusst kuratierte Inhalte
    • analoge Auszeiten für echte Erholung

    Außerdem blicken wir auf die gesellschaftliche Dimension und fragen uns, welche Rolle Arbeitgeber*innen haben und besonders auch Schulen, um junge Menschen stark für den digitalen Alltag zu machen? Mit praktischen Tipps für Lehrkräfte und Materialien von Klicksafe.

    Material von klicksafe: https://www.klicksafe.de/materialien/digital-detox-box

  • Short Content: Snack fürs Gehirn oder Gefahr für den Medienkonsum?

    Wie TikTok, Reels & Shorts unsere Aufmerksamkeit prägen – und was wir daraus machen können.

    Kurze Videos sind überall – ob TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts. Sie unterhalten, informieren, machen süchtig – und verändern, wie wir Medien nutzen.

    In dieser Folge von Medienhappen schauen wir, warum Short Content so gut funktioniert, welche psychologischen Effekte dahinterstecken und wo Risiken lauern – von Fake News bis gefährlichen Challenges.

    Wieder mit dabei: Tipps für Eltern und Pädagog*innen, um gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen bewusst Content zu konsumieren oder auch zu erstellen.

    Ein kompakter Blick auf Chancen und Gefahren.

    Links und Materialien

  • Tradwives: Gefilterte Idylle, echte Ideologie

    Hausfrau 2.0? Wie Social Media alte Rollenbilder neu verpackt

    Tradwives, Schürzen, Bibelzitate – und Millionen Likes: In dieser Folge werfen wir einen kritischen Blick auf den Tradwife-Trend auf TikTok und Instagram. Warum feiern junge Frauen ein scheinbar traditionelles Rollenbild – und was hat das mit antifeministischen Ideologien zu tun?
    Wir sprechen über Influencerinnen wie @ballerinafarm, ziehen Parallelen zu The Handmaid’s Tale und geben konkrete Tipps, wie Eltern, Lehrkräfte und Pädagog*innen mit Jugendlichen über solche Inhalte ins Gespräch kommen können.

    Denn hinter ästhetischen Pastellfiltern verbirgt sich mitunter ein politisches Narrativ – und genau darüber sollten wir reden.

    Links und Materialien

  • Kinder sind kein Content

    Teilen mit Verantwortung: Kinderrechte im digitalen Alltag

    In dieser Folge beschäftigen wir uns mit dem Thema „Sharenting“ – dem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Kinderfotos im Internet. Im Rahmen einer Aktionswoche von klicksafe, SCHAU HIN!, Gutes Aufwachsen mit Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) und die Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs geht es um das Thema #KinderSindKeinContent.

    Zunächst klären wir den Begriff Sharenting, der sich aus den Worten „Parenting“ und „Share“ zusammensetzt und beschreibt, wie Eltern Fotos ihrer Kinder online teilen. Dabei vernachlässigen viele oft die Perspektive der Kinder und die langfristigen Konsequenzen solcher Veröffentlichungen. Von der Preisgabe privater Daten bis hin zu Cybermobbing – die Folgen für die Kinder können gravierend sein.

    Wir reflektieren in der Folge persönliche Erfahrungen und wirtschaftliche Interessen im Kontext von Kinderbildern. „Kinder brauchen keinen digitalen Applaus. Sie brauchen ganz viel Schutz, Respekt und Mitbestimmung. Und das heißt nicht, dass wir unsere Freude über diese kleinen, großen Momente im Familienalltag nicht teilen dürfen. Das heißt nur bewusster teilen“, sagt Gina.

    Links und Materialien

    Folgt der Kampagne auf Social Media unter #KindersindkeinContent
    Auf diesen Social Media-Kanälen läuft die Kampagne:


    klicksafe:
    https://www.instagram.com/klicksafe/
    https://www.facebook.com/klicksafe
    https://www.linkedin.com/company/klicksafe/


    SCHAU HIN!:
    https://www.instagram.com/initiative_schau_hin
    https://www.facebook.com/schauhin/


    Gutes Aufwachsen mit Medien:
    https://www.linkedin.com/company/gutes-aufwachsen-mit-medienhttps://www.instagram.com/gutes_aufwachsen_mit_medien/
    https://www.facebook.com/IniGAmM


    BzKJ:
    ​​​​​​​https://www.linkedin.com/company/bundeszentrale-fuer-kinder-und-jugendmedienschutz
    https://social.bund.de/@BzKJ


    UBSKM:
    ​​​​​​​https://www.instagram.com/missbrauchsbeauftragte
    https://beauftragte-missbrauch.de

  • Die Macht der Emojis – Wenn Gefühle bunt werden

    Wir untersuchen inspiriert von der Netflix-Serie „Adolescence“ die Rolle von Emojis in der Kommunikation junger Menschen

    In dieser Folge werfen wir einen tiefen Blick auf das Phänomen der Emojis und deren komplexe Rolle in der Kommunikation von jungen Menschen. Inspiriert von der Netflix-Serie „Adolescence“ beleuchten wir die Bedeutungen, die Emojis in der heutigen digitalen Kommunikation verkörpern. Wir denken oft, dass Emojis nur farbige Symbole sind. Die Serie zeigt, dass sie tiefere Bedeutungen haben. Sie können Gefühle und soziale Regeln ausdrücken.

    Wir diskutieren, wie Emojis in der Serie als „versteckte Botschaften“ fungieren und in welchem Maße sie Macht- und Männlichkeitsstrukturen widerspiegeln. In einem weiteren Teil sprechen wir über die Herausforderungen, vor denen Eltern und Pädagog*innen stehen, wenn es darum geht, die digitale Kommunikationskultur der Jugendlichen zu verstehen. Wir zeigen, wie Emojis dabei helfen können, über Gefühle und Beziehungen zu sprechen, ohne andere zu verurteilen. Zudem stellen wir unsere eigene Haltung als Eltern und Fachleute in Frage.

    Links und Literaturhinweise

  • Digitale Unsterblichkeit? Was vom Menschen im Netz bleibt

    Zwischen Gedenkstatus und KI-Avatar: Wie wir digital weiterleben – oder auch nicht.

    Triggerwarnung

    In dieser Folge sprechen wir über sensible Themen wie Tod, Trauer und Suizid. Wenn euch solche Inhalte belasten oder triggern könnten, hört die Folge bitte nur in einem sicheren Rahmen oder verzichtet gegebenenfalls darauf. Wir möchten euch Folgendes mitgeben: Wenn ihr oder jemand, den ihr kennt, Unterstützung braucht, ihr seid nicht allein, es gibt Hilfe. Wendet euch bitte an vertrauliche Beratungsstellen oder Notrufnummern. In Deutschland könnt ihr euch beispielsweise an die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 kostenfrei und anonym wenden.

    In dieser Folge sprechen wir über digitale Endlichkeit – ein Thema, das uns alle betrifft. Was passiert mit unseren Social-Media-Accounts nach dem Tod? Wie verändert KI unser Trauern? Wir diskutieren den digitalen Nachlass, letzte Posts Prominenter und die ethischen Fragen rund um digitale Unsterblichkeit.

    Eine Folge zwischen Nachdenklichkeit, Aha-Momenten – und einem Augenzwinkern.

    Tools, Websites & Literatur

    Allgemeine Unterrichtsideen (ab Sek I/II)

    Digitaler Nachlass & persönliche Daten

    Ziel: Schüler*innen setzen sich mit dem Verbleib ihrer Daten auseinander/ reflektieren was im Netz bleibt.

    • Rechercheauftrag: Was passiert mit Konten auf Facebook, Instagram, TikTok & Co. nach dem Tod?
    • Vergleichende Analyse: Richtlinien verschiedener Plattformen (z. B. Meta, Google, Apple).
    • Erstellen eines digitalen Testaments: SuS formulieren (fiktiv) Anweisungen für ihre Online-Konten.
    • Ethik-Diskussion: Wem „gehört“ ein Social-Media-Account nach dem Tod? Familie, Plattform, niemand?

    Letzte Posts – Erinnern im Netz

    Ziel: Auseinandersetzung mit der Bedeutung letzter öffentlicher digitaler Spuren.

    • Textexegese 2.0: Analyse letzter Social-Media-Posts Verstorbener – was bleibt „hängen“
    • Medienkritik: Wie inszenieren Menschen ihr digitales Selbstbild? Was wird „verewigt“
    • Reflexionsaufgabe: Was möchte ich, dass andere über mich im Netz finden, wenn ich nicht mehr da bin?

    Kann man digitale Spuren löschen?

    Ziel: Verständnis digitaler Permanenz & Datenschutz.

    • Infoauftrag: Was passiert bei Accountlöschung wirklich? Welche Daten bleiben erhalten
    • Gruppenarbeit: Wie kann man digitale Vorsorge leisten (Tools, Passwort-Manager, Verfügungen)?
    • Pro-Contra-Debatte: Sollten Unternehmen verpflichtet sein, Daten nach dem Tod zu löschen?

    KI & digitale Auferstehung

    Ziel: Technologische, ethische und psychologische Auseinandersetzung mit digitalen Avataren Verstorbener.

    • Fallbeispiele analysieren: Replika, HereAfter AI, KI-Stimmen (z. B. Whitney Houston, Tupac).
    • Diskussion: Ist digitale Reinkarnation hilfreich für die Trauer oder verhindert sie das Trauern?
    • Kreativaufgabe: Wie würde mein digitaler Avatar sprechen? Was sollte „er“ nicht tun dürfen?

    Unterrichtsideen speziell für den Religionsunterricht

    Ewiges Leben vs. digitale Unsterblichkeit

    Ziel: Theologisches und ethisches Nachdenken über „Auferstehung“ im digitalen Zeitalter.

    • Vergleich:
      • Christliches Verständnis von Auferstehung 
      • Digitale Fortsetzung durch KI – Simulation oder Seele?
    • Impulsfrage: Ist eine KI-Version von mir eine „Auferstehung“ im Sinne der Bibel
    • Reflexionsauftrag: Was unterscheidet das ewige Leben bei Gott vom digitalen Weiterleben?

    Letzte Worte – Letzter Post?

    Ziel: Biblische und moderne Abschiedskultur vergleichen.

    • Beispiele analysieren:
      • Abschiedsreden Jesu 
      • Letzte Worte von Propheten oder Märtyrern
      • Letzte Posts Verstorbener – was sagen sie über das Leben?
    • Schreibaufgabe: Verfasse deinen eigenen „letzten“ Satz oder Psalm im digitalen Zeitalter.

    Was bleibt von mir?

    Ziel: Auseinandersetzung mit Erinnerung, Vermächtnis und Verantwortung.

    • Kreativaufgabe: Erstelle ein digitales Gedenkprofil zu einer fiktiven (oder realen) Person.
    • Diskussion: Sollten wir im Glauben an die Ewigkeit auf digitale Erinnerung verzichten? Oder ist das Teil unseres „neuen Gedächtnisses“?

    Diskussionsfragen & kreative Aufgaben

    Reflexions- & Diskussionsimpulse

    • Was soll von mir im Netz bleiben?
    • Wer darf über meine Daten nach dem Tod entscheiden?
    • Würde eine KI von mir wirklich mich zeigen?
    • Kann digitale Erinnerung Trost spenden?
    • Wie verändert sich Trauer durch digitale Unsterblichkeit?
  • 10 schnelle Hacks gegen Fake News!

    So wirst du in Sekunden zum Fake-Detektiv

    Willkommen zu einer neuen Folge MedienHappen. Dieses Mal haben wie ein knackiges 10-Tipps-Format für euch: kurz, präzise und direkt umsetzbar. Thema dieser Folge: Fake News & Deepfakes – wie erkennst du, was echt ist?

    Mit diesen 10 schnellen Tipps schützt du dich vor Manipulation und bleibst informiert. Perfekt für alle, die wenig Zeit haben, aber smarter durch den Medien-Dschungel navigieren wollen.

    Hört rein, testet die Tipps und sagt uns, ob ihr mehr davon wollt!

    Links

    1.Wer hat’s gesagt?“ – Prüfe die Quelle
    https://who.is

      3.Blick auf die URL: Ist die Seite echt?
      https://www.scamadviser.com

      5.Gibt es die Meldung noch woanders?
      https://de.wikipedia.org/wiki/Öffentlich-rechtlicher_Rundfunk

      6.Bilder lügen – oder doch nicht?
      https://tineye.com

      10.Fakt-Checker nutzen, nicht nur raten!
      https://correctiv.org
      https://www.mimikama.org

    1. Spurlos im Netz? Fehlanzeige!

      Wie du deine Daten schützt und bewusster surfst

      In dieser Episode beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema digitale Fußspuren und sprechen darüber, was das Internet über uns weiß.

      Aktive Fußspuren entstehen, wenn wir bewusst Daten teilen, sei es durch Social-Media-Posts, Kommentare oder Online-Formulare. Häufig verlieren wir aus den Augen, wie wertvoll unsere Daten sind. Wir befassen uns auch mit den weniger offensichtlichen, passiven digitalen Fußspuren, die beispielsweise durch Cookies oder Standortdaten entstehen, und die Nutzende häufig unbewusst hinterlassen. 

      Natürlich gibt es auch wieder viele praktische Tipps, wie man sich vor den Gefahren dieser digitalen Fußspuren schützen kann, zum Beispiel durch sorgfältigen Umgang mit sensiblen Daten, Zwei-Faktor-Authentifizierung und die Nutzung datenschutzfreundlicher Alternativen.

      Weiterführende Infos

      • VPNs (Virtuelle Private Netzwerke) verschleiern deine IP-Adresse und machen dein Surfverhalten schwerer nachverfolgbar.
        Beispiele: ProtonVPN, NordVPN
      • Alternative Suchmaschinen verzichten auf Tracking und speichern keine persönlichen Daten. 
        Beispiele: DuckDuckGo, Startpage, Brave Search
      • Sichere Passwörter
        • Starke Passwörter: Mindestens 12 Zeichen, zufällig generiert, nicht mehrfach verwenden.
        • Passwort-Manager nutzen: Speichert und erstellt sichere Passwörter.
          Beispiele: Proton, 1Password oder auch iCloud
        • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren: Erhöht die Sicherheit enorm.
          Beispiele: Authy, Google Authenticator
      • Browser-Erweiterungen:
        • uBlock Origin – Blockt Tracker & Werbung
        • Privacy Badger – Erkennt und blockiert verstecktes Tracking
        • HTTPS Everywhere – Erzwingt sichere Verbindungen
      • Apps & Dienste:
        • Signal – Sicherer Messenger als Alternative zu WhatsApp
        • ProtonMail – Verschlüsselte E-Mails statt Gmail

      Materialtipps

      Digitale Fußspuren im Unterricht – Tipps für Lehrkräfte 

      • Digitale Kompetenz vermitteln:
        • Warum ist Datenschutz ein wichtiges Thema für Schüler*innen?→ Datenschutz ist für Schüler*innen wichtig, da persönliche Daten im Netz gesammelt, analysiert und genutzt werden können.
      • Konkret im Unterricht umsetzen:
        • Interaktive Übungen: Schüler*innen recherchieren, welche Daten über sie online zu finden sind. Sie suchen Ihre eigenen digitalen Spuren.
        • Fake-Profile erstellen: Schüler*innen experimentieren mit erfundenen Identitäten, um Tracking-Mechanismen zu verstehen.
        • Cookie-Tracker sichtbar machen: Bewusstmachen, wie Websites Daten erfassen.-Tracker sichtbar machen.
        • Kritische Reflexion: Algorithmen hinterfragen – Wie beeinflussen sie unsere Wahrnehmung?
      • Sichere digitale Werkzeuge für den Schulalltag:
        • Nutzung datenschutzfreundlicher Plattformen im Unterricht.
          • Moodle – Open-Source-Lernplattform, die datenschutzkonform angepasst werden kann.
          • Nextcloud – Sichere Cloud-Lösung für Dateiablage und Zusammenarbeit.
          • Etherpad – Datenschutzfreundliches, kollaboratives Schreib-Tool.
          • BigBlueButton – Open-Source-Videokonferenzsystem für den Bildungsbereich.
          • Zoom – Videokonferenzsystem (DSGVO-konform über europäischen Server)
        • Sichere Alternativen zu bekannten Apps 

      Zusatztipps für Religionslehrkräfte

      1. Digitale Ethik: Was sagt mein Gewissen?

      • Moralische Verantwortung im Netz: Inwiefern bin ich für meine eigenen digitalen Fußspuren verantwortlich?
      • Goldene Regel in der digitalen Welt: „Was du nicht willst, dass man dir tut…“ – Wie lässt sich dieser Grundsatz auf den Umgang mit Daten, Fake News oder Cybermobbing anwenden?
      • Gruppendiskussion: Sollte es ein „digitales Gebot“ geben? Wie könnte es lauten?

      2. Digitale Fußspuren und die Frage der Wahrheit

      • Filterblasen & Manipulation: Inwiefern beeinflussen Algorithmen unsere Wahrnehmung der Welt?
      • Biblische Parallelen: Gibt es Geschichten aus der Bibel, die sich auf Wahrheit und Täuschung beziehen? (z. B. Sündenfall – Wissen als Macht)
      • Praxisübung: Schüler*innen analysieren ihre Social-Media-Feeds: Welche Inhalte werden ihnen vorgeschlagen und warum?

      3. Digitale Identität vs. wahres Selbst

      • Online-Selbstbild vs. Realität: Wie inszenieren wir uns im Netz? Passt das zu unserem wahren Ich?
      • Schöpfung & Identität: Wie passt das digitale Selbst zur religiösen Vorstellung der Einzigartigkeit jedes Menschen?
      • Kreativaufgabe: Schüler*innen erstellen ein „digitales Tagebuch“, in dem sie reflektieren, wie sie online wahrgenommen werden möchten und warum.

      4. Vergebung & digitale Fehler

      • Vergangene digitale Sünden: Was passiert, wenn alte Beiträge oder peinliche Bilder wieder auftauchen? Gibt es eine „digitale Vergebung“?
      • Parallelen zur Beichte oder Vergebung in Religionen: Gibt es Wege, um mit Fehlern aus der Vergangenheit umzugehen?
      • Debatte: Sollte es ein „Recht auf digitales Vergessen“ geben? (z. B. EU-Datenschutzverordnung)

      5. Solidarität & Verantwortung in der digitalen Gesellschaft

      • Hate Speech & Cybermobbing: Welche Verantwortung tragen wir als digitale Gemeinschaft?
      • Nächstenliebe im Netz: Was bedeutet „Liebe deinen Nächsten“ in Zeiten von Social Media?
      • Aktion: Schüler*innen überlegen, wie sie aktiv für ein positives digitales Miteinander eintreten können – z. B. indem sie Hasskommentare melden oder bewusst Lob und Ermutigung in sozialen Netzwerken verbreiten.
    2. Selbstinszenierung in den sozialen Medien: Vom Alltag zum perfekten Bild

      In dieser Episode von „Medienhappen“ widmen wir uns dem facettenreichen Thema der Selbstinszenierung in sozialen Medien, insbesondere im Kontext von Jugendlichen.

      Gina erläutert die grundlegenden Mechanismen hinter der Selbstinszenierung, die einen starken Einfluss auf die Identität von Jugendlichen ausüben. Während wir die positiven Aspekte wie kreative Selbstentfaltung und soziale Vernetzung anerkennen, wollen wir auch auf die Gefahren hinweisen. Der Druck, perfekt sein zu müssen, kann zu ernsthaften psychischen Belastungen führen. Ängste wie FOMO (Fear of missing out) werden verstärkt, und der ständige Vergleich mit Idealbildern kann zu Depressionen führen.

      Ein zentrales Beispiel ist die Influencerin Bianca Heinicke, bekannt als BibisBeautyPalace. Wir schauen auf ihre Entwicklung von der Inszenierung des perfekten Lebens hin zu einem öffentlichen Comeback, das durch mehr Authentizität und Reflexion geprägt scheint.

      Außerdem bringen wir wichtige Empfehlungen für Eltern, Lehrkräfte und Pädagog*innen mit, um Jugendliche auf ihrem Weg in den sozialen Medien zu unterstützen. Zu den Vorschlägen gehören: Aufklärungsarbeit über digitale Medien, Förderung von Authentizität und Selbstwertgefühl, sowie die Schaffung offener Kommunikationskanäle.

      Abschließend ist uns wichtig zu betonen, dass soziale Medien sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Die zentrale Botschaft dieser Episode ist klar: Soziale Medien können ein mächtiges Werkzeug sein, sollten jedoch nicht die gesamte Identität dominieren.

      Tipps für Lehrkräfte zum Thema „Selbstinszenierung in sozialen Medien“

      Externe Expert*innen einladen
      Laden Sie Medienpädagog*innen oder Psycholog*innen ein, um die Schüler*innen für die psychologischen und sozialen Aspekte von Selbstinszenierung zu sensibilisieren.

      Medienkompetenz fördern
      Vermitteln Sie den Schüler*innen grundlegendes Wissen über soziale Medien. Erklären Sie, wie Algorithmen funktionieren, warum Likes und Follower*innen so wichtig erscheinen und wie Plattformen gezielt Selbstinszenierung belohnen.

      Kritisches Denken stärken
      Erarbeiten Sie mit den Schüler*innen, wie Inszenierungen in sozialen Medien von der Realität abweichen können. Analysieren Sie gemeinsam Bilder oder Profile und diskutieren Sie die Intentionen und möglichen Auswirkungen hinter solchen Darstellungen.

      Eigene Mediennutzung reflektieren lassen
      Lassen Sie die Schüler*innen über ihre eigene Nutzung sozialer Medien nachdenken. Zum Beispiel: Welche Inhalte posten sie? Warum tun sie das? Welche Reaktionen erwarten sie? Dies kann durch Diskussionen, Tagebuchaufgaben oder Rollenspiele geschehen.

      Workshops und Projekte integrieren
      Bieten Sie praxisnahe Projekte an, wie z. B. das Erstellen einer „unrealistischen“ und einer „ehrlichen“ Instagram-Story, um die Wirkung von Inszenierung bewusst zu machen.

      Vorbild sein
      Zeigen Sie als Lehrkraft, wie bewusster Medienumgang aussieht. Besprechen Sie Ihre eigene kritische Haltung zu sozialen Medien und machen Sie deutlich, dass es okay ist, sich nicht ständig darzustellen.

      Das Thema im Religionsunterricht: „Selbstinszenierung und Werte“

      Selbstinszenierung kann im Religionsunterricht in den Kontext von Identität, Werten und Menschsein eingebunden werden. Hier ein Ansatz:

      1. Selbstbild und Fremdbild thematisieren
        Lassen Sie die Schüler*innen Bibelstellen lesen, die sich mit dem Thema Selbstdarstellung und Bescheidenheit befassen. Diskutieren Sie, wie Selbstdarstellung damals und heute unterschiedlich sein könnte.
        • Beispiele
          • Selbstbild und Fernbild: Verlauf der Josefsgeschichte
            • Wie sieht er sich selbst? Wie sieht der Vater ihn? Wie sehen die Brüder ihn?…
            • Als Papis Liebling bekommt er besonders tolle Kleidung und wird deswegen von seinen Brüdern beneidet und schließlich verkauft (!). Die Frau eines mächtigen Mannes in Ägypten will ihn (ohne Erfolg) verführen – und verleumdet Josef, weshalb er im Gefängnis landet. Schließlich ist Josef selbst ein mächtiger Mann, der trotz seines Reichtums und des Verrats Sehnsucht nach seiner Familie, besonders nach seinem Vater, hat. Die Brüder erkennen in diesem mächtigen Mann natürlich ihren Bruder zunächst nicht mehr.
            • Eine Beliebtheitskurve von Selbstbild und Fremdbild durch die Josefsgeschichte könnte sehr interessant sein.
          • Johannes der Täufer, der sich bescheiden iszeniert. („Gewand aus Kamelhaaren“ – Matthäus 3.1-4)
          • Jesu Einzug in Jerusalem. Jesus inszeniert sich besonders durch das Reittier als ein besonderer König und wird auch so empfangen (Mt. 21,1-9). Den Königsmantel und die „Krone“ (Dornenkrone!) bekommt er bezeichnenderweise vor seiner Hinrichtung.
          • Zentrale Erkenntnis der Bibel ist, dass wir uns nie selbst wirklich erkennen können. Nur Gott sieht uns wirklich, wie wir sind – und das ist zum Glück ein liebender Blick: „Der Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an“ (1. Samuel 16,7)

          • Der Mensch ist Gottes Schöpfung, von Gott zu ihm hin geschaffen („Tempel des Heiligen Geistes“ 1. Korinther 6,19 / „Neue Schöpfung“ 2. Korinther 5,17). Gottes Blick auf den Menschen ist grundsätzlich positiv – siehe in der Jesusgeschichte Zachäus (von allen verachtet – Jesus nimmt ihn an und wertschätzt ihn) oder die Kranken die geheilt werden (das sind nicht einfach Wunderheilungen, sondern hier wird die wunderbare Wirkung von Gottes Gegenwart, von Akzeptanz und Annahme deutlich).
        • Fazit: Auch, wenn ich mir selbst nichts zutraue – Gott sieht mich liebevoll an. Und das verändert mich.
      2. Einfluss von sozialen Medien auf Werte reflektieren
        Fragen Sie die Schüler*innen: Fördern soziale Medien Werte wie Nächstenliebe, Ehrlichkeit oder Bescheidenheit? Oder rücken sie eher Egoismus und Oberflächlichkeit in den Vordergrund?
      3. Digitales Fasten
        Als Projekt könnten Schüler*innen eine Woche lang bewusst auf soziale Medien verzichten und anschließend ihre Erfahrungen teilen. Wie hat sich das auf ihr Selbstbild und ihr Verhalten ausgewirkt?
      4. Wer bin ich wirklich?
        Diskutieren Sie philosophische und religiöse Fragen zur Identität: Wer bin ich abseits der Bilder, die ich poste? Was gibt meinem Leben Sinn, jenseits von Likes und Aufmerksamkeit?
      5. Rolle von Vorbildern
        Analysieren Sie biblische oder moderne Vorbilder. Wie haben sich diese Menschen dargestellt? Gibt es Parallelen oder Unterschiede zu Influencer*innen heute?
        • Beispiele für biblische Vorbilder: Jesus ist natürlich das alles Überbietende Vorbild im Glauben. Aber auch Abraham, Mose, Ruth, Maria, die Jünger*innen sind aus dem RU als Vorbilder bekannt.

      Fazit für den Unterricht

      Das Thema Selbstinszenierung in sozialen Medien bietet viele Anknüpfungspunkte für Fächer wie Ethik, Religion, Deutsch oder Sozialkunde. Es erlaubt nicht nur die Vermittlung von Medienkompetenz, sondern regt Schüler*innen auch dazu an, ihre Werte, ihr Verhalten und ihre Selbstwahrnehmung kritisch zu hinterfragen.

      Tipps

      Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs):

      Diese Organisation bietet umfassende Studien und Berichte zu Mediennutzung und -verhalten von Kindern und Jugendlichen. mpfs.de

      Material von Klicksafe:

      Selfies, Sexting, Selbstdarstellung: https://www.klicksafe.de/fileadmin/cms/download/Material/Päd._Praxis/Selfies_Sexting_Selbstdarstellung_Mobile_Medien_3.pdf

      Ommm online – Wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern: https://www.klicksafe.de/fileadmin/cms/download/Material/Päd._Praxis/KMA15_ommm_online_heft5_2021.PDF

      Literatur:

      :in Religion, Selbstinszenierungen, Ausgabe: 7/2022, Bergmoser+Höller Verlag AG

      → Unterrichtsmaterialien Sek. 1 mit digitalen Materialien

      → Ausleihbar in der Medienstelle der Arbeitsstelle Religionspädagogik in Oldenburg oder online abrufbar im Medienportal

    3. Täuschend echt: Die Macht von Deepfakes

      Wir richten unseren Fokus in dieser Folge auf das Thema Deepfakes und deren weitreichende Implikationen in unserer digitalen Welt. Zu Beginn nehmen wir euch mit, wie die Technologie visuelle und auditive Inhalte so manipuliert, dass sie täuschend echt wirken.

      Wir sprechen über ein eindrucksvolles Beispiel, das die Gefahren persönlicher Daten illustriert: das Video „Nachricht von Ella“. Es zeigt, wie unreflektierte Freigaben von Bildern und Videos in sozialen Netzwerken zu potenziell gefährlichen Situationen führen können. Hier wird das Bewusstsein für die Risiken, die aus der Verbreitung von persönlichen Daten resultieren, geschärft und die Verantwortung von Eltern im digitalen Raum hervorgehoben.

      Außerdem geht es darum, wie Deepfakes im schulischen und außerschulischen Bildungskontext behandelt werden können, um bei Lehrkräften und Jugendlichen ein gewisses Know-how zu etablieren. Die Sensibilisierung für die richtige Nutzung von Medien und das kritische Hinterfragen von Inhalten stehen hierbei im Vordergrund. 

      Wir freuen uns über euer Feedback zu dieser Folge.

      Links

      Nachricht von Ella

      Fact-Checking-Plattformen

      Weitere Links